
Die Europäische Handballföderation (EHF) hat einen wichtigen Schritt zur Neugestaltung ihres Nationalmannschafts-Wettbewerbsportfolios unternommen.
Bei ihrer Sitzung am Dienstag bestätigte das Exekutivkomitee die Pläne der EHF, ab dem Jahr 2030 die neuen „European Handball Games“ auszutragen.
In diesem neuen Top-Event werden die acht besten Männer- und Frauennationalteams Europas gegeneinander antreten. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen werden die Spieltage der Männer- und Frauenwettbewerbe abwechselnd innerhalb einer Nationalmannschaftswoche ausgetragen.
Der Einsatz ist hoch: Die EHF plant, den für Europa reservierten festen Startplatz bei den Olympischen Handballturnieren künftig über die „European Handball Games“ zu vergeben.
Die Entscheidung zur Einführung dieses neuen Wettbewerbs ist Teil einer umfassenderen Strategie, den Wert und die Sichtbarkeit des europäischen Handballs in den kommenden Jahren weiter zu steigern. Ebenfalls am Dienstag bestätigte das EHF-Exekutivkomitee die Erweiterung der EHF Champions League und ein neues Spielsystem für die EHF European League.
EHF-Präsident Michael Wiederer erklärte: „Die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles und 2032 in Brisbane finden beide außerhalb Europas statt. Mit der Einführung der ‚European Handball Games‘ stellt die Europäische Handballföderation sicher, dass in diesem Zyklus auch in Europa Handball auf olympischem Niveau gespielt wird – und der europäische Olympia-Startplatz ist dabei der höchstmögliche Preis. Genau wie bei den Klubwettbewerben wollen wir auch auf Nationalmannschaftsebene den nächsten Schritt gehen. ‚Next Level. Every Game‘ – das ist unser Motto.“
Wiederer ergänzte: „Die ‚European Handball Games‘ sollen alle vier Jahre stattfinden, vorzugsweise im September, im Rahmen einer Nationalmannschaftswoche. Die genaue Terminierung wird jedoch mit allen Beteiligten abgestimmt. Dieser Prozess hat bereits begonnen – mit den Sitzungen, die am Montag und Dienstag dieser Woche in Wien stattfanden.“
Der Weg zu den „European Handball Games“ ist eng verknüpft mit der Einführung eines neuen Formats für die europäische Qualifikation zur IHF-Weltmeisterschaft, die unter dem Dach der EHF organisiert wird – wie es auch in anderen Kontinentalverbänden üblich ist.
Details zu diesem neuen System wurden im Rahmen der Stakeholder-Meetings am Montag und Dienstag in Wien vorgestellt und diskutiert. Weitere Ausarbeitungen sollen folgen, bevor die endgültige Version bei der nächsten Sitzung des EHF-Exekutivkomitees im Dezember dieses Jahres veröffentlicht wird.
Text und Bild: EHF